Dolomitenmarathon zum Urlaubsausklang
Nachdem unser Urlaubsziel ,Gardasee , feststand , habe ich, wie alljährig, den Laufkalender der Gegend nach einer Laufveranstaltung durchsucht und bin fündig geworden. Nach ein paar Überlegungen, denn als Flachlandtiroler läuft man nicht alle Tage 2450 HM hoch und 500 HM bergab, habe ich mich für den Dolomitenmarathon angemeldet.
07.Juli 2018 – An unserem Urlaubsabreisetag sind wir früh zeitig aufgebrochen, um rechtzeitig am Start, 7.30 Uhr, in Brixen zu sein. Parkplatzsuche und Startunterlagen holen inclusive. Unter dem Beifall vieler Frühaufsteher, ging es pünktlich auf die Strecke, denn es lag ja noch einiges vor uns.
Erstmal liefen wir 4km durch die Stadt, zum Warmwerden. Dann ging es die ersten Wellen hoch. Über Wiesen, durch Wälder und kleine Dörfer schraubten wir uns immer höher und unser Startort wurde kleiner und kleiner. Erste Verpflegungsstellen kamen näher und überall wurden wir begeisternd empfangen und angefeuert, was sich natürlich wunderbar anfühlte. Besonders, wenn man namentlich begrüßt wird. Unsere Vornamen standen auf unseren Startnummern und dies lies die Beschwerden des Aufstiegs immer wieder in den Hintergrund treten.
Nach reichlich zwei Stunden erreichte ich die Marke des Halbmarathons und gleichzeitig tauchte ein bekanntes Gesicht vor mir auf , ein Läufer vom Burgstädter LV . Wir sind dann eine Weile zusammen gelaufen bis sich unsere Wege wieder trennten. Und es ging immer weiter bergauf. Ab und zu konnte ich unser Ziel sehen, aber es schien noch in unerreichbarer Ferne . Also habe ich mich von den Schönheiten der Natur Südtirols ablenken lassen . Besonders als wir die Baumgrenze hinter uns ließen und die Gipfel der Dolomiten in der Sonne glänzten . Welch erhabenes Gefühl durch die Bergwelt zu schweben. Die Laufstrecke ging jetzt die Bergpfade entlang . Man musste schon sehr
aufmerksam sein , um sicheren Fußes, die Wurzeln, rollenden und teilweise klitschigen Steine zu umschiffen . Und immer wieder aufmunterndes Klatschen der vielen Wanderer.
Irgendwie, schienen mir die Kilometersteine, immer weiter auseinander gesetzt worden zu sein. Mittlerweile war ich bei Kilometer 36 . Ich hatte schon länger keinen Läufer mehr gesehen, durch die viele Kurven und Kehren in den Krippelkiefern . Jetzt stand wieder ein sehr steiler Anstieg vor mir und ich hatte wieder Blickkontakt zu Läufern. Durch mein geringeres Gewicht, hihi, konnte ich mich noch an einigen vorbeischieben . Aber die letzten zwei An-
stiege haben dann schon die letzten Kräfte gekostet, sodass ich erleichtert war, als es zum Ziel noch 1,5km bergab ging.
Von den Strapazen gezeichnet, aber den Eindrücken überwältigt, konnte ich nach 4:33,27 glücklich das Ziel erreichen . Nachdem ich mich gesetzt hatte, kam die Erschöpfung erstmal zum Tragen. Aber nach einer Viertelstunde und mit Powerriegel, Tee, Banane, Melone und anderen Leckereien kam der Kreislauf wieder in Schwung. Zudem konnte ich mich noch über einen zweiten Platz in der Altersklassenwertung und gesamt über Platz 20 freuen.
Auf uns wartete noch eine warme Dusche und die Nudelparty, und das auf 2500m Höhe, was Leib und Seele natürlich sehr gut tat. Bei schönem Wetter, aber durch den Wind, doch frischen Temperaturen, musste ich noch
eine ganze Weile auf die Siegerehrung warten. Gespräche mit Läufern und ein windgeschützter Platz im Liegestuhl, mit Bergpanorama, lies die Zeit wie im Fluge vergehen. Zur Siegerehrung gab es neben der Urkunde und dem Beifall, der geduldig ausharrenden Zuschauern und Läufern, auch noch Köstlichkeiten der Region. Danach wurden wir mit einem Bus zur Kabinenbahn gebracht. Respekt an den Busfahrer, der uns sicher auf den schmalen Wegen den Berg hinunter brachte. Nach der Fahrt mit der Bahn ging es nochmal in den Bus, um die letzte Strecke zurück nach Brixen zu absolvieren. Abschließend noch ein großes Kompliment und Dankschön an die Organisatoren für diesen
anstrengenden, aber doch wunderschönen Urlaubsausklang.
Wenn ich wieder in der Region Urlaub mache, dann bin ich wieder dabei.
Tschüß euer Jörg.
Unter www. Brixenmarathon.it gibt’s noch Bilder und Eindrücke.