Mit großem Respekt blickte ich die letzten Wochen und Monate dem 28.04.2019 entgegen, denn da hieß es für mich Start beim Oberelbe-Marathon, in meiner 2. Auflage.
Nachdem mir dieser Lauf im vergangenen Jahr nicht wirklich gut geglückt ist, wollte ich diesmal alles besser machen. Also wurden in den letzten Wochen unzählige Trainingskilometer abgespult, Krafttrainingseinheiten absolviert und auch das Fahrrad umfangreich genutzt. Als Test startete ich im März beim Schneeglöckchenlauf in Ortrand, ein 30ger-Lauf, den ich in 2:18:42
h finishte, was für mich die Bestätigung war, dass ich gut im Training stehe.
Am 28.04.2019 war es dann so weit. Etwa 1,5 h vor dem Start waren wir da, der Startbereich war noch ziemlich leer, füllte sich aber mit jeder ankommenden S-Bahn mehr, was man auch an den länger werdenden Schlangen vor den DIXI’s merkte. Ich lief mich etwas warm und konnte beruhigend feststellen, dass die Beine „leicht“ waren. Die letzten drei Tage Regeneration hatten also Wirkung gezeigt. Ich nahm mir fest vor, am Anfang nicht so schnell zu starten, um die gesamte Distanz in
möglichst kontinuierlichem Tempo zu laufen (was mir bis jetzt fast nie gelungen ist). Mein Wunsch war es, in einer Zeit von etwa 3:29 h ins Ziel zu kommen.
Mit einer Minute Verspätung fiel dann um 9:26 Uhr der Startschuss und das Starterfeld mit ca. 800 Läuferinnen und Läufern setzte sich in Bewegung. Ich finde es immer wieder toll, dass die Starts bei den langen Distanzen, im Gegensatz zu den schnellen 10er Läufen, ohne ausgefahrene Ellenbogen,
drängeln und teils auch Stürzen ablaufen.
Nach 2 bis 3 km hatte ich dann mein Tempo gefunden und das Läuferfeld hatte sich in die Länge gezogen. Die Witterungsbedingungen waren mit etwa 10° C und bedecktem Himmel fast optimal. Nur der teilweise starke Gegenwind, der uns fast auf der gesamten Strecke begleitete, machte es den Läuferinnen und Läufern bisweilen etwas schwer. Es dauerte nicht lang und wir waren in Pirna. Das Gefühl, durch die brodelnde Innenstadt mit
anfeuernden Zuschauern, Cheerleadern, einem Moderator und Musik zu laufen ist schon gewaltig und unheimlich aufbauend. Kurz nach Pirna war Halbzeit, für mich bedeutete dies 1:41 h – also gut im Limit.
Die nächsten Kilometer flogen so dahin und ich konnte sogar noch den ein oder anderen Läufer „einsammeln“. An der Strecke waren immer wieder anfeuernde Zuschauer oder Musikgruppen, eine sehr schöne Motivation, besonders wenn die Beine dann doch etwas schwerer werden. Ab km 35 spürte ich die zurückgelegten Kilometer nun deutlicher in den Beinen, konnte mein Tempo aber dennoch gut halten, sodass ich mit 3:23:16 h ins Ziel kam. Es reichte zwar nur für Platz 10 in meiner AK, für mich aber eine super Zeit und deutlich besser als erhofft. Ich konnte damit sogar meine bisherige persönliche Bestzeit um ein paar Sekunden verbessern.
Es war wieder ein sehr schönes Lauferlebnis, im nächsten Jahr stehe ich sicher wieder am Start dieses Laufes. Ein großes Dankeschön an die Organisatoren, die zahlreichen Helfer, die anfeuernden Zuschauer und Musiker an der Strecke – und auch an meine Frau und unsere Tochter, die mich zum Start begleiteten, mich mehrmals an der Laufstrecke motivierten und im Ziel in Empfang nahmen.
Jens H.