Das kräftezehrende Bergtraining wollte ich dieses Jahr gebührend mit der Tour de Tirol abschließen. Die Tour de Tirol faszinierte mich schließlich schon seit Jahren, handelt es sich doch um ein Event über drei aufeinanderfolgende Tage mit unterschiedlichen Strecken, immer ausgehend vom Ortszentrum Söll in Tirol.
Am Freitag stand also der Söller Zehner an. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um einen 10 km-Lauf. Dieser führte in drei Runden durch Söll und über einige angrenzende, gut laufbare Wege. Das Höhenprofil ist mit ca. 300 hm auf dieser Strecke für uns Mittelgebirgler nichts neues, die bombastische Aussicht auf den Wilden Kaiser aber schon. Und so liefen die Beine fast von allein.
Vielleicht liefen die Beine sogar zu schnell? Schließlich folgte bei der Tour am Samstag der Kaisermarathon mit ca. 2300 hm. Dabei ging es nach einer Dorfrunde in und um Söll in Richtung Scheffau und Ellmau, hinauf zum Hartkaiser, wieder hinunter zum Hexenwasser, um dann, in 1829 m ü.NN auf der hohen Salve zu enden. Die Beine fühlten sich aber auch nach dem schnellen Zehner richtig gut an. Selbst bis ins Ziel spielten die Beine mit, klar, wurde doch die Aussicht mit jedem Schritt beeindruckender. Auf der hohen Salve erschloss sich dann das volle Panorama u.a. mit einer neuen Perspektive auf das Kaisergebirge und das Glockner-Massiv. Einfach atemberaubend!
Um die Läufer nach diesen beiden Etappen nochmals herauszufordern, stand am Sonntag noch der Pölventrail mit
23 km und 1200 hm an. Auch hier war ich überrascht, wie gut sich die Beine nach den Strapazen der beiden Vortage anfühlten. Also ging ich wieder ambitioniert in den Trail. Das Gelände war, wie der Name schon suggeriert, technischer als an den Vortagen. Wurzeln, Steinblöcke und steile Up- und Downhills machten den Läufern das Leben schwer. Ebenso konnte man es beim Höhenprofil nicht so richtig „laufen lassen“. Auf jeden Fall wurde die Strecke nie langweilig. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb die Kilometer für mich trotzdem nur so dahinflogen.
Am Ende standen folgende Zeiten in der Ergebnisliste:
Söller Zehner: 42:35,2 min
Kaisermarathon: 4:50:29,5 h
Pölventrail: 2:38:34,4 h
Gesamt: 8:11:39,1 h
Alles in allem war das eine sehr abwechslungsreiche Veranstaltung für mich und ich konnte endlich eine Belastung über mehrere Tage im Wettkampf testen. Drei weitere, wunderschöne Medaillen zieren nun mein Zuhause und noch mehr schwelge ich in Erinnerungen an dieses Event. Für mich war es ein perfekter Saisonabschluss und sprichwörtlich ein Höhepunkt. Jetzt gilt es: Beine hochlegen und überlegen, welche Herausforderungen für mich in der nächsten Laufsaison anstehen könnten was wir in der nächsten Saison draus machen.
Herzlichen Glückwunsch auch von uns an Marcus für diese herausragende
sportliche Leistung !
Fotos und Text: Marcus
TB